Freitag, 25. August 2017

Tesla fahren - Merkel wählen



Bad Neuenahr / Würselen - Lange war es still um die Helden aus dem Ahrtal. Versunken in Schwunggedanken und Arbeitswelt sind die rasenden historischen Entwicklungen der letzten 2 Jahre wie ein dünnes Eisen 7 über das Grün an ihnen vorbeigerauscht. Als ein mieser Hacker US Präsident wurde - da haben Sie geschwiegen. Als die Briten die EU verließen - da haben Sie geschwiegen. Als der CBA und die AK 35 abgeschafft wurden - da haben Sie geschwiegen.

Nun aber säuselt die Birdie und Spätburgunder geschwängerte Luft über dem schönsten Golfplatz des Rheinlandes von der Aussage eines personifizierten 3-Putts vom Niederrhein. "Mir sind die Golf-Fahrer näher als die Golf-Spieler." Wir wissen nicht, wem dieser Purlitzer Preis verdächtige Schachzug zur Rettung der 5% Hürde eingefallen ist. Ob Jessica, 22, Junior-Marketing-Consultant-Manager in einer beliebigen Werbebude oder vielleicht dem Chef der zweitgrößten Volkspartei selbst. Egal. Jedenfalls Anlass genug für die Vorzeige-Herren des Ahrtals den Tesla Startknopf zu drücken und den literarischen und golferischen Kampf um den Aufstieg in die 2. Liga aufzunehmen.

Verbunden mit der Dankbarkeit für dieses Initial erfolgt zugleich die inhaltliche Abgrenzung zu diesem politischen Tripple-Bogey. Martin Schulz wirkt wie jemand, der an der 12 schon weiß, das er den Schonbereich nicht mehr schafft und nur noch einen einzigen verschrabbelten Pinnacle 2 im Bag hat. Um die Schatten auf der Scorekarte zu Lichten spielt er keine Birdies, sondern macht schlechte Stimmung im Flight und geht seinem Zähler mit sinnfreien Kommentaren wie "gestern hab' ich hier noch Par gespielt"
tierisch auf die Nerven.

Aber es besteht Hoffnung. Martin hat bald mittwochs viel Zeit und wird die Leidenschaft und Faszination des größten Spiels auf diesem Planeten für sich entdecken. Anstatt als Kanzler dem Vortrag der Gender-Beauftragten von Bad Berleburg zum Thema: "Rassismus und Anti-Feminismus von Parkuhren und Parkuhrinnen" zu lauschen wird er in seiner Heimat am Niederrhein mit (unerwartet) netten Menschen Herrengolf spielen. Auf dem Parkplatz wird vermutlich kein einziger Golf stehen. Wer fährt schon den Pkw einer Umwelttechnologie ignoranten Bude, die außer PS Protzerei aus der Steinzeit kein smartes Storytelling liefern kann.

Lieber Martin. Bei uns duzt man sich übrigens auch. Das kennst Du ja schon. Dann auf bald und schönes Spiel.

2 Kommentare:

Eugen Pletsch hat gesagt…

Gerade dieser Tage hatte ich in Ihrem Club wegen einer Lesung aus meinen satirischen Golfbüchern angefragt, aber nach diesem Beitrag ziehe ich das Cap und sage: Ihr in Bad Neuenahr habt den Pletsch zur Volksbelustigung nicht nötig. Wunderbar geschrieben! Auch wenn ich die Schlussfolgerung, Merkel zu wählen, auf keinen Fall teile.

Mit golfsportlichen Grüßen
Eugen Pletsch

Anonym hat gesagt…

Danke für das Lob, Herr Pletsch.

Mit Gruß und getoptem Eisen 5

Andreas Schmitz