Donnerstag, 16. April 2015

GLC unter Schock. Jungsenioren Mannschaft löst sich auf!

London / Bad Neuenahr - Der 10. April 1970 gilt bislang für alle Fans von Gruppierungen mit jugendlichem Charme, sittlicher Reife und unwiderstehlichen Darbietungsformen als schwärzester Tag. An diesem Tag lösten sich in London - getrieben von Gier und Selbstsucht einer Spielerfrau (blöde Schnepfe) - die Beatles auf. Von da an gingen John, Paul, George und Ringo getrennte Wege und standen nie wieder gemeinsam im Einklang von optischer Überlegenheit und reuelosen Ramazzotti-Konsum gemeinsam auf der Bühne.

Diese historischen Vorkommnisse weisen eine frappierende Ähnlichkeit zu den jüngsten Vorfällen am Köhlerhof auf. Es war ein Montag gegen 8:47 Uhr. An diesem Montagmorgen besiegelte ein Fax das Schicksal der Jungsenioren Mannschaft des GLC. Auslöser dieser tränenreichen Trennung war dieses Mal allerdings nicht eine von Gier und Selbstsucht getriebene Spielerfrau (blöde Schnepfe), sondern der Deutsche Golf-Verband. Getrieben vom Leistungsgedanken und Olympia Ambitionen wurde im Kompetenzzentrum Golf an einer Neuordnung des Liga Spielbetriebes gefeilt und als Resultat die AK Dingens präsentiert. Das, was früher einmal als Jungsenioren Mannschaft ein Lebensgefühl prägte soll nach Wunsch der Hüter über Course Ratings und CBA Werte zukünftig als "AK 35 Herren" die kurz gemähten Grasflächen zwischen Bad Ems und Saarbrücken als Spieluntergrund nutzen. 

AK 35 Herren. Eine beispiellos gefühlskalte und herzlose Betitelung für die Vorzeige Senioren des Ahrtals. AK 35 Herren - das verspricht ungefähr das gleiche Spaßpotenzial, als würde der Mann aus der "Seitenbacher Werbung" einen Vortrag über Fußpflege im 18. Jahrhundert halten. AK Herren 35. Das klingt nach Strebern, die die Driving Range oder den Übungsbunker genauso gerne besuchen wie ein Open Air von Helene Fischer und nicht mal den Anstand besitzen dies heimlich zu tun. AK 35 Herren bedeutet gleichzeitig das Ende der Jungsenioren Mannschaft. Lasst uns also in wehmütigem Rückblick diese lieb gewonnene Begrifflichkeit filetiert zu Grabe tragen.

Jung. Das waren Schwunggeschwindigkeiten im physiognomischen Grenzbereich. Jung. Das waren gestählte Körper, die sich im Aufstiegstaumel in Champagner-Pfützen auf dem 18. Grün des GC Westerwald gewälzt haben. Jung. Das waren schmachtende Klubsekretärinnen, die sich bei der Abgabe der Scorekarte wie Kate Winslet auf der Bug-Relling der Titanic gefühlt haben.

Senioren. Das waren die grauen Schläfen von George Clooney in der Morgensonne der West-Pfalz. Senioren. Das war die Reife eines 2001er Ramazzotti Grand Cru beim Mannschaftsdinner. Senioren. Das war die nötige Erfahrung und Reife um die Verluste in der Hölle von Stromberg im erträglichen Rahmen zu halten.

In vielen schlaflosen und unruhigen Nächten hat die Mannschaftsleitung um eine Lösung dieser unerwarteten Situation gerungen. Einzelne Spieler haben bereits signalisiert unter dieser ungewohnten Dachmarke einige dünn getroffene Pro V1 Bälle im Namen des Clubs in Rheinland-Pfalz zu verteilen. Nach dem sich der erste Schock gelegt hat werden wohl weitere Neu-Herren folgen, sodass die Rechtsnachfolge gesichert scheint. Nicht zuletzt auf Druck des Hotelerie- und Gaststätten Verbandes Rheinland-Pfalz wird dabei die Tradition und Gestaltung der Auswärtsfahrten beibehalten.

Am 9. Mai wird es auf dem schönsten Golfplatz des Rheinlandes folglich zu einer Weltpremiere kommen. Goodbye Jungsenioren - welcome AK Herren Dingens, äh 35.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Sensationell gut geschrieben.
Ich bin nicht ak 35
Mario götze

Kate hat gesagt…

@ Andreas Schmitz: Köstlich, Ihr Beitrag !!! Und so dramatisch das auch alles sein mag: wir sehen der neuen Saison gelassen entgegen und wünschen den AK 35-Herren viel Erfolg (und natürlich auch, dass stets genügend Ramazzotti im Haus ist)! VG, Kate aus dem Club-Office :-)