Dienstag, 8. September 2015

5. Spieltag | 14 in den Himmel - 1 in die Hölle

Idar Oberstein - Die AK 35 Herren haben am vorletzten Spieltag der 2. Liga einen soliden, aber nicht deutlichen besseren 4. Platz belegt. Aufgrund der gespielten Ergebnisse hat sich die Tabellensituation weiter komprimiert und wird sich in einem noch nie dagewesenem letzten Spieltag entladen. Die Funktionsdiagnostik des Herzens eines jeden einzelnen Spieler, Fan und Gastronomen wird dabei den Ramazzotti roten Drehzahlbereich erreichen. Die Tabellensituation gestaltet sich arithmetisch wie folgt:




Nach nunmehr 180 gespielten Runden trennen Aufstieg und Abstieg exakt 14 Schläge. Die Aufstiegshelden vom Köhlerhof tummeln sich dabei im Epizentrum dieses regulativem Inferno. Mit einem Schlag auf die Abstiegszone und 13 Schlägen auf einen Aufstiegsplatz ist an Schlaf zwischen Köln und Bad Breisig in den nächsten Wochen kaum zu denken. Zieht man Vergleiche mit anderen Sportarten herbei, so erscheint der zeitliche Abstand beim Viererbob oder der alpinen Skiabfahrt so quälend lang wie ein Elternabend in einer Montessori Schule. Wenn man die Begriffsbildung Golf Dialyse zulässt, wird die Leistungsdichte der modernen AK 35 Athleten noch deutlicher. Nach 2.547 ausgeübten Schlägen trennt den schönsten Golfplatz des Rheinlandes nur 1 Schlag vom Fegefeuer der 3. Liga. Bei einer durchschnittlich zurückgelegten Distanz von 72 Metern hat die Mannschaft von Captain Wilhelm insgesamt 183 Kilometer rheinland-pfälzischer Landschaft mit ihrem Ballflug beglückt. Wenn man 2.547 (leere) Ramazzotti Gläser aneinanderreiht wird eine Par 3 Distanz von ca. 162 Metern erzielt. 2.547 Mulligans wurden laut DGV im vergangenen Jahr bei Damennachmittagen beantragt und 2.547 Stunden verbringen manche Golfspieler damit, den Entfernungsmesser erst dann rauszukramen, wenn die 3 übrigen Flightpartner schon auf dem Grün liegen. Und alles trennt 1 Schlag.

Was nun? Nach einer Phase der Überreaktion hat sich die Mannschaft auf rein sportliche Lebenserhaltungsmaßnahmen geeinigt. Die schroffe Absage des Panzergrenadier Bataillon 307 auf die Anfrage Teile der Westpfalz zu besetzen kam dabei sicherlich nicht überraschend. Zwischenzeitlich keimte allerdings Hoffnung in dem perfiden Plan den Vorstand des DGV zu infiltrieren und den MGC Bad Ems sowie den GC Rhein-Wied aufgrund von nicht nachgewiesenen Doping Vorwürfen vom Spielbetrieb auszuschließen. Was nun? Die Helden des Köhlerhof arbeiten zurzeit an einem Trainings- und Ernährungskonzept, welches den Verbleib in einer Liga kleiner der Zahl 3 sichern soll.

Ein Besuch bei den Freunden aus dem Hunsrück stellt immer wieder den Höhepunkt der Saison dar. Angefangen beim legendären Teamabend im Parkhotel Idar Oberstein, der Golfrunde mit fairen und angenehmen Flightpartnern aller Mannschaften und der unvergleichlichen Verköstigung im Anschluss impliziert dies alles, was den AK 35 Golfsport so unvergleichlich sympathisch macht.

Allerdings wird diese Herzlichkeit und gelebte sportliche Fairness kurz vor Weihnachten am 10.10. im GC Homburg/Saar eine Auszeit nehmen. Die Formen der ausgedrückten Missgunst sind dabei mannigfaltig. Aufgrund der stark verbreiteten Kurzsichtigkeit - bei gleichzeitiger Sammelleidenschaft - setzt Captain Wilhelm vor dem Spieltag große Hoffnung auf die nahende Pilz-Zeit in der Pfalz. Da der Spieltermin inmitten der Skisaison liegt, sollte sich die Spieler-Verfügbarkeit im Ski begeisterten Boppard punktuell bereinigen und auch das anberaumte Helene Fischer Open Air am gleichen Tag wird viele Koblenzer davon abhalten den zweiten Ball auf der 18 Bahn im GC Homburg auf die Terrasse zu toppen.

"Anna, ming Droppe." lautet ein geflügeltes Wort in der Heimatstadt des Tabellenvierten der 1. Fußball-Bundesliga. Neben diesen benötigen die AK 35 Herren des Köhlerhof die liebevolle Unterstützung des ganzen Clubs, um dem Fegefeuer der 3. Liga zu entfleuchen.

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